"Wir unterstützen PatientenInnen, die krankheitsbedingt in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt sind. Unser Ziel ist Ihre größtmögliche Selbstständigkeit im privaten, beruflichen und sozialen Lebensumfeld."
Ergotherapie ist abgeleitet vom griechischen Wort „ergon“(Bedeutung: „handeln“ oder „tun“) und geht davon aus, dass „Tätig sein“ ein menschliches Grundbedürfnis ist und heilende Wirkung hat.
Verloren gegangene Fähigkeiten wie beispielsweise Bewegung, Koordination, Sinneswahrnehmungen und Aufmerksamkeit werden ganzheitlich anhand bekannter Aktivitäten trainiert. Zudem werden Möglichkeiten aufgezeigt und erarbeitet, die Umwelt an die individuelle Situation anzupassen sowie Kompensationsstrategien einzusetzen, um den Alltag wieder bewältigen zu können.
Unser Einsatzgebiet umfasst folgende medizinische Fachrichtungen:
Unser ergotherapeutisches Leistungsangebot umfasst:
Mit der VR-Brille steht den Patienten ein innovatives, ausgereiftes Virtual Reality-Therapiesystem von CUREosity GmbH®zur Verfügung.
Die Grundlage für die Behandlung bildet das von Gary Kielhofner in den USA entwickelte Modell MOHO (Model of Human Occupation), welches gezielt dabei unterstützt patientenorientiert zu arbeiten und die gesetzten Ziele zu erreichen.
Model of Human Occupation - MOHO
Mitarbeitende der Abteilung für Ergotherapie stellen die persönlichen Bedürfnisse und Betätigungsfelder der Patientinnen und Patienten in den Vordergrund der Therapie. Dabei stützen wir uns auf das 1980 in den USA gegründete Model MOHO von Gary Kielhofner welches erklärt wie Betätigung motiviert, geplant und durchgeführt wird. Dadurch wird ein umfassendes Bild über menschliche Betätigung sichtbar, welches zielgerichtetes und patientenorientiertes Arbeiten ermöglicht. Dabei herrscht stetig ein enger interdiszplinärer Austausch mit anderen medizisch-therapeutischen Disziplinen und auch mit dem ärztlichen Dienst sowie der Pflege.
Dabei stützen wir uns auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der rehabilitativen Medizin und bilden unser Team intern und extern stetig weiter.
In der Therapie nutzen wir moderne Behandlungsansätze wie etwa das Konzept der Spiegeltherapie aber auch konventionelle Methoden wie die neurophysiologische Behandlung nach Bobath, Affolter, Perfetti, Manuelle Therapie und PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation).
Ziel des Trainings im Armlabor ist die Arm- und Handfunktionen zum funktionalen Einsatz im Alltag zu verbessern. Durch modernste Robotik- und computergestützte Geräte können die Bewegungsfähigkeit der Arme und Hände gezielt und individuell gefördert werden. Dabei finden Methoden des Biofeedbacks, Schallwellen, funktionelle Elektrostimulation sowie Exoskelette Anwendung.
Neben den motorischen Defiziten können auch kognitive Anforderungen wie Aufmerksamkeit, Konzentration sowie räumlich-visuelle Orientierung trainiert werden.
Wir setzen hierbei auf neueste Technologien von führenden Herstellern wie z.B. Tyromotion, Hocoma, THERA-Trainer, CUREOSITY und Novafon, um die Therapien für PatientInnen präzise und effizient zu gestalten und gleichzeitig die Eigenmotivation für die notwendigen Wiederholungen zu unterstützen.
Hinter der Abkürzung ADL verbirgt sich der Begriff "Activities of Daily Living", auf Deutsch: Aktivitäten des täglichen Lebens.
Das Ziel des ADL-Trainings ist es, die größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag langfristig wiederherzustellen und versteht sich deshalb als Hilfe zur Selbsthilfe.
Bei den alltäglichen Dingen des Lebens handelt es sich um die eigene Körperpflege, das Ankleiden, die Zubereitung von Mahlzeiten sowie die Haushaltsführung. Aufgrund körperlicher oder geistiger Veränderungen können sich Probleme in der Durchführung dieser Aktivitäten ergeben. Das Training der ADL zielt daher darauf ab, die Selbstständigkeit so gut wie möglich wiederherzustellen. Dabei nutzen die Therapeutinnen und Therapeuten auch Hilfsmittel und verschiedenste Kompensationstechniken. Es stehen verschiedene Räumlichkeiten wie z.B. die Therapieküche zur Verfügung.
Essen und Trinken bedeuten Lebensqualität. Ist ein Patient hier in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt, ist die Teilnahme am Esstraining sinnvoll. Hier ist das Ziel, dass Patienten die größtmögliche Selbstständigkeit beim Einnehmen einer Mahlzeit wiedererlangen.
Das Esstraining wird sowohl von der Logopädie als auch von der Ergotherapie angeleitet und teils auch interdisziplinär im Rahmen der Essgruppe beübt. Aus ergotherapeutischer Sicht werden Kompensationsstrategien wie beispielsweise Einhändertechniken sowie der Umgang mit individuellen Hilfsmitteln (Einhänderbretter, adaptiertes Besteck u.Ä.) vermittelt und geübt.
Bei diesem speziellen Training steht die Wiederherstellung und Verbesserung der kognitiven Funktionen wie z.B. Aufmerksamkeit, Konzentration, Merkfähigkeit und Orientierung zur Verbesserung der Selbstversorgung und Alltagsbewältigung im Vordergrund.
Ein ergotherapeutisches Hirnleistungstraining oder eine neuropsychologisch orientierte, ergotherapeutische Behandlung dient der gezielten Therapie krankheitsbedingter Störungen der neuropsychologischen Hirnfunktionen, insbesondere der kognitiven Störungen und der daraus resultierenden Fähigkeitsstörungen. Neben verschiedenstem Material stehen uns auch hier computergestützte Anwendungen wie etwa das kognitive Training am Tablet oder Smartphone von Nyra Health zur Verfügung, welches die PatientInnen über die „myreha“- APP auch zu Hause fortführen können.
Hier wird KI-Technologie mit evidenzbasierter Therapie kombiniert um den größtmöglichen Therapieerfolg zu erzielen. PatientInnen profitieren von einem nahtlosen Übergang von der Klinik in die digitale Nachsorge zu Hause.
Um auch im Gruppensetting sinnvoll und zielorientiert arbeiten zu können bietet die Ergotherapie folgende Gruppenanwendungen an:
In Zusammenarbeit mit der Abteilung Neuropsychologie und einer externen Hundeführerin ermöglichen wir Patienten mit neuropsychologischen Defiziten und/oder Wahrnehmungsstörungen eine regelmäßige tiergestützte Therapie. Neben den motorischen Anreizen und der Wahrnehmungsschulung gelten die Verbesserung des Antriebes, der Konzentrations- und Aufmerksamkeitsspanne, sowie die Interaktion zwischen PatientIn und TherapeutIn als mögliche Zielsetzungen.
Die Therapiehunde Robbie und Coconut sowie die TherapeutInnen sind dafür speziell ausgebildet und geschult.
Benedikt Härtl
Bereichsleitung Ergotherapie
benedikt.haertl@artemed.de
Tel. 08157 28-8681